MMRC 2026+

Das Projekt “MMRC 2026+”(Arbeitstitel) beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung der inhaltlichen Strategie und internationalen fachlichen Positionierung des Music and Minorities Research Center (MMRC) ab 2026. Zu diesem Zweck wird im Frühjahr 2026 eine mehrtägige internationale Konferenz an der mdw stattfinden, deren inhaltliche Vorbereitung der Gegenstand dieses Projektes ist.

Das MMRC wurde 2019 als weltweit erstes internationales Forschungszentrum zum Thema Musik und Minderheiten gegründet und es hat sich seitdem erfolgreich in der nationalen und internationalen Forschungscommunity positioniert. Durch das Projekt „MMRC 2026+“ sollen die bisherigen vielfältigen Tätigkeiten des MMRC evaluiert und darauf basierend das zukünftige Leitbild des Forschungszentrums entwickelt werden. Seit der Gründung wurden am MMRC zahlreiche drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte, eine Reihe von Symposien und künstlerischen Veranstaltungen, eine Vielzahl internationaler Lectures, ein eigenes Journal sowie etliche weitere Publikationen realisiert. Das MMRC hat durch diese Arbeit ein internationales Netzwerk aufgebaut und vielfältige Kontakte mit renommierten Forscher:innen, Communities sowie akademischen und kulturellen Institutionen aufgebaut.

Im Fokus und als Leitprinzip stand und steht dabei der Begriff „Minderheit“, definiert als „Menschen, die aufgrund ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Sprache, Geschlecht, sexueller Orientierung, Behinderung, politischer Meinung, Vertreibung, sowie sozialer oder wirtschaftlicher Benachteiligung einem höheren Risiko der Diskriminierung ausgesetzt sind“ (MMRC-Website). Methodisch wird eine „dialogische Wissensproduktion“ und eine gesellschaftlich relevante Forschung im Sinne einer Engaged/Applied Ethnomusicology vertreten.

Sieben Jahre nach der Gründung des MMRC und vor dem Hintergrund sich wandelnder globaler Herausforderungen stellt sich die Frage: Wie relevant sind diese theoretischen und methodologischen Konzepte heute? Wie können sie weiterentwickelt werden, um aktuelle und globale Herausforderungen angemessen abzubilden? Im Projekt „MMRC 2026+“ wird diesen Fragen intensiv nachgegangen, um neue Impulse für eine zukunftsweisende Minderheitenforschung in der Ethnomusikologie auszuarbeiten. Dafür wird das in den MMRC-Projekten entstandene Wissen genutzt und mit den aktuellen Diskursen der Ethnomusikologie kontextualisiert. Dabei sind der Kontakt und Austausch mit der wissenschaftlichen Community wie auch insbesondere den Minderheitencommunities und der allgemeinen Öffentlichkeit ein wesentlicher Fokus des Projekts, um die gesellschaftliche Relevanz der Forschung zu gewährleisten.

Das Projekt mündet in einer mehrtägigen Konferenz mit nationalen und internationalen Teilnehmer:innen im Frühjahr 2026. Die Konferenz wird einen physischen Ort des Zusammenseins der verschiedenen Akteur:innen bieten, um Wissensaustausch, Dialog und Networking zu ermöglichen. Dies wird in verschiedenen wissenschaftlichen wie künstlerischen Formaten umgesetzt, von Lectures und Panels bis hin zu künstlerischen Performances und offenen Diskussionsrunden. Dadurch wird „MMRC 2026+“ einen Einblick in die bisherige Arbeit des MMRC ermöglichen, Synergien mit aktuellen Diskursen der ethnomusikologischen Forschung ausloten und zukünftige Perspektiven für eine reflektierte sowie gesellschaftspolitisch relevante Forschung im Bereich Musik und Minderheiten erkunden.

 

Projektleitung: Ursula Hemetek, Malik Sharif

Projektdurchführung: Peter Lell, Claudia Strate

Projektlaufzeit: Oktober 2024 – April 2026

Finanzierung: FWF Österreichischer Wissenschaftsfonds Grant-DOI 10.55776/Z352