Ioannis Christidis beschäftigt sich schon seit seiner frühen Kindheit mit Musik. Er spielt Klavier und Oud und lernte während seiner Schulzeit am Musikgymnasium in Thessaloníki die traditionelle Musik verschiedener Regionen Griechenlands kennen. Nach seinem Masterabschluss in Architektur (2010) begann er ein zweites Studium in Musikwissenschaften und Kunst (2017), mit einem Schwerpunkt in Oud und der Musik Kleinasiens. Im Jahr 2019 schrieb sich Christidis für ein Doktoratsstudium in Ethnomusikologie an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ein.
Seit März 2020 ist Ioannis Christidis als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Music and Minorities Research Center tätig. Der Fokus seines Forschungsprojekts liegt auf der Untersuchung des Verhältnisses zwischen dem Musizieren von syrischen Geflüchteten in Europa und den Mainstream-Anti-Migrations-Diskursen und -Politiken im EU-Kontext. Christidis wurde von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im Jahr 2020 mit dem Dissertationspreis für Migrationsforschung ausgezeichnet.
Während seiner gesamten Karriere ist Christidis' Hauptanliegen die gegenseitige Befruchtung von akademischem Wissen und verschiedenen gemeinschaftsbildenden und sozial-solidarischen Projekten. Engaged ethnomusicology und eine breitere Forschungsperspektive, die zur Überwindung struktureller Ungerechtigkeiten im Zusammenhang mit Fluchterfahrung beitragen will, sind zentrale Prinzipien in seinem aktuellen Dissertationsprojekt.